Die derzeitige Sommerhitze zieht die Menschen zur Abkühlung an die Kärntner Gewässer. Dies bedeutet auch „Hochsaison“ für die Rettungsschwimmer der Wasserrettung. Leider geschehen hin und wieder auch Badeunfälle, die mitunter tragisch enden. Daher möchte die Österreichische Wasserrettung (ÖWR), Landesverband Kärnten, sensibilisieren, um Schlimmeres zu vermeiden.
Die beste Basis-Prävention hinsichtlich Ertrinken ist Schwimmen lernen. Die ÖWR sowie zahlreiche Schwimmvereine und -schulen bieten dazu regelmäßig Schwimmkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Es besteht hier allerdings eine hohe Nachfrage, weswegen es zu Wartezeiten kommt. Nach Anfängerschwimmkursen erfordert es weiteres Training, damit die Schwimmbewegungen bei den Kleinsten in Routine über gehen. Wichtig ist jedenfalls, Kinder bzw. Nichtschwimmer nie unbeaufsichtigt lassen. Dies gilt auch bei Pools im eigenen Garten. Schwimmhilfen bieten keine 100%-ige Sicherheit und Ertrinken verläuft bei Kindern meist lautlos.
Schwimmbojen verwenden: Auch wenn man die eigenen Schwimmstrecke schon Jahre oder Jahrzehnte schwimmt, ist man vor möglichen Krämpfen, Schwäche oder internistischen Notfällen nicht gefeit. Bei kurzzeitiger Erschöpfung kann man sich daran festhalten; zudem ist eine höhere Sichtbarkeit für Bootsführer gegeben. Schwimmt man zu zweit hinaus, ist das zum einen unterhaltsamer und zum anderen auch sicherer. Generell sollte man immer die eigene Kondition gut einschätzen und auch den Rückweg einberechnen.
Baderegeln einhalten: Diese gelten nicht nur für Kinder sondern sorgen für einen sicheren Badespaß für jedermann. Durch die Hitzetage der aktuellen Zeit ist unser Kreislauf umso mehr gefordert. Man sollte sich nicht zusätzlich anstrengen, sondern eher schonen. Wichtig ist auch ausreichend Wasser zu trinken, angepasste Kleidung zu tragen und auf den UV-/Sonnenschutz zu achten.
Vor dem Sprung ins kühle Nass, langsam daran gewöhnen. Oft ist ein hoher Temperaturunterschied zwischen Luft, Körper und Wasser gegeben. Durch eine Schockreaktion des Körpers kann es zu gefährlichen Situationen im Wasser führen – Ertrinken droht. Daher vorher duschen, langsam ins Wasser gehen, sich daran gewöhnen und nicht aufgeheizt in den See/Pool/Fluss springen.
Im Notfall: Örtlich verfügbare Hilfsmittel bzw. Rettungsringe etc. verwenden. Sofort über Notruf 130 die Einsatzkräfte informieren. Wichtig sind hier auch genaue Ortsangaben, insbesondere wenn jemand Ertrunken ist (Unterwasser-Suche durch Einsatztaucher). Wenn möglich, Erste Hilfe leisten bis die Einsatzkräfte eintreffen bzw. diese zum Einsatzort lotsen / auf sich aufmerksam machen.
Couragiertes Zusammenleben unter der Devise „hinschauen und helfen“ wenn etwas passiert, kann Leben retten. Der Appell der Wasserrettung lautet: Umsichtig sein, wenn möglich helfen (ohne sich in Gefahr zu begeben) und rasch die Rettungskette in Ganz setzen.
Mit der Hitze gehen oft auch schwere Unwetter einher: Um nicht in Gefahr zu geraten, empfiehlt die ÖWR Kärnten Wetterprognosen zu lesen, den Himmel bzw. das Wetter am See stets im Blick zu behalten und die orangen Sturmwarnleuchten zu beachten. Aus Sicherheitsgründen bei aufziehenden Unwettern von (weiten) Schwimmstrecken oder Bootsausfahren absehen. Sollte man in Gefahr geraten, das nächste Ufer auf direktem Weg anschwimmen/ansteuern und abwarten. Bei Gewitter direkt am See besteht Lebensgefahr. Starkwind, hohe Wellen, Hagel und Regen können ebenfalls zu gefährlichen Situationen am Wasser führen. Oft kommt es in diesem Zusammenhang zu Einsätzen mit Sportbegeisterten, die mit dem SUP (Anm.: Stand-up-Paddeling Board) Mitte See unterwegs sind. Bereits leichter Wind sorgt dafür, dass manche ihr Board nicht mehr sicher steuern können. Die Österreichische Wasserrettung hat hierzu spezielle Sicherheitstipps bereitgestellt und appelliert an die Eigenverantwortung. Im Einsatzfall kann nicht zeitgleich überall Hilfe geleistet werden – es muss ggf. je nach Notfall priorisiert werden.