Tauchen

Die genauen Aufgaben und Tätigkeiten der Taucher bekommt man an der Oberfläche selten mit – das Haupteinsatzgebiet ist klarerweise unter Wasser. Ständiges Training, verschiedenste Fortbildungen sind für ein sicheres Arbeiten in der Tiefe unumgänglich.

Aktuell verfügt die ÖWR Faaker See über neun ÖWR-/Einsatztaucher mit verschiedenen Qualifikationen.

Einsatztaucher

Die Einsatztaucher werden in erster Linie zur Rettung von verunglückten Personen aus dem Wasser bzw. zur Suche nach Vermissten unter Wasser eingesetzt. Auch das Bergen von Verunglückten gehört zum Aufgabenbereich der Taucher genauso wie das Suchen und Bergen von Sachgütern u.a. bei „Gefahr im Verzug“. Des Weiteren startet die Wasserrettung meist vor Saisonbeginn Seereinigungsaktionen, bei denen einiges an Müll und zahlreiche – teils gefährliche – Gegenstände vom Seegrund geborgen werden.

Tauchausbildung

Den Einstieg in den Fachbereich Tauchen bildet meist eine private Tauchausbildung, die zumindest mit einem Tauchschein nach DIN EN 14153-2 (selbständiger Taucher – CMAS*, PADI OWD etc.) abschließt. Danach besteht die Möglichkeit, eine sog. Cross-over-Prüfung bei der Wasserrettung zu absolvieren, um ÖWR-Taucher zu werden. Nachdem alle weiterführenden Module besucht und die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt wurden, erlangt man den Status „ÖWR-Einsatztaucher“. Zudem veranstaltet der ÖWR-Landesverband Kärnten im zweijährlichem Rhythmus einen Tauchkurs zur Ausbildung von nächsthöheren Tauchqualifikationen.

Die verschiedenen Qualifikationsstufen gliedern sich wie folgt:

GrundtauchscheinLeistungstauchscheinTauchlehrerassistentTauchlehrer

ÖWR-Taucher *

ÖWR-Taucher **

ÖWR-Taucher ***
ÖWR-Tauchlehrer */**/***

Nicht zu unterschätzen ist beim Tauchen die psychische Belastung, die die Aufgabe an sich mit sich bringt sowie sämtliche zusätzliche, erschwerende Einflüsse wie Kälte, Dunkelheit, schlechte Sicht usw. Nur wer in der Tiefe einen kühlen Kopf bewahrt, ständig trainiert und fit bleibt, kann unter Wasser sicher agieren und Einsätze positiv abwickeln. Getaucht wird immer im sog. „Buddy-System“, d.h. man ist in einem Zweier-Team gegenseitig für die Sicherheit von einander verantwortlich.

Gerätschaften

Das Referat Tauchen ist ein sehr material- und kostenintensives. Schon alleine die Grundausrüstung eines Tauchers kostet rund 3.500 Euro. Hinzu kommen noch weitere Ausrüstungselemente wie Trockentauchanzüge oder Spezialausstattung bzw. div. Zubehör. Die Grundausrüstung eines Tauchers besteht aus folgenden Komponenten: ABC-Ausrüstung (Maske, Schnorchel, Flossen) inkl. Schneidewerkzeug, Kälteschutzanzug samt Zubehör (Handschuhe, Füßlinge usw.), Presslufttauchgerät (Tauchflasche), Tarierjacket, Gewichtssystem (Blei), kaltwassertaugliches Atemreglerset in zweifacher Ausführung, Finimeter, Tauchcomputer und Lampe.

Zusätzlich zur herkömmlichen Ausstattung der ÖWR-Taucher, verfügt die Einsatzstelle u.a. auch über sog. Hebeballone, zur Bergung von Gegenständen. Nachdem diese am versunkenen Objekt angebracht wurden, werden sie mit Luft gefüllt und somit wird der entsprechende Auftrieb erzeugt.

Zu den Anschaffungskosten kommen noch regelmäßige Wartungskosten hinzu. Sicherheit hat im Tauchsektor oberstes Gebot. Die Ausrüstung muss stets funktionieren, damit es in der Tiefe zu keinerlei Komplikationen kommt. Die Atemregler der ÖWR-Taucher werden jährlich überprüft und gewartet, damit sie auch unter Extrem-Bedingungen zuverlässig Luft abgeben. Alle zehn Jahre erfolgt eine Druckprüfung der Tauchflaschen durch den TÜV, im vierten und siebenten Jahr muss zusätzlich eine Inspektion der Tauchflaschen durch eine zertifizierte Stelle vorgenommen werden. Nach jedem Übungs- und Einsatztauchgang werden die Tauchflaschen gleich wieder befüllt werden, um jederzeit einsatzfähig zu sein. Nachdem der bisherige Poseidon-Kompressor der Fa. Bauer bereits über 30 Jahre gute Dienste geleistet hat, wurde Ende 2022 ein Leuchtturmprojekt umgesetzt. In Kooperation mit der Marktgemeinde Finkenstein konnte eine gemeinsame Atemluftfüllstelle der neuesten Generation für die Einsatztaucher der Wasserrettung und Atemschutzträger der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde errichtet werden. Die Presslufttauchgeräte können nun binnen kurzer Zeit mit 200 oder 300 bar Atemluft befüllt werden. Im Zuge des Kompressor-Modernisierungsprojekt wurden auch der Tauch- und Trocknungsraum in der Einsatzstelle neu gestaltet. Die Umbaumaßnahen erbrachten die Wasserretter zum Großteil in Eigenregie.

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