Der diesjährige ÖWR-Tauchkurs konnte am Sonntag, den 5. September, erfolgreich abgeschlossen werden. Landestauchreferent Markus Weihs ist erfreut über den Zuwachs bei den Wasserrettungstauchern.
Bereits Ende Jänner dieses Jahres begann man noch unter strengen COVID-Maßnahmen mit dem Theorieteil. Mittels Online-Vorträgen vermittelte das Tauchausbilder-Team der ÖWR Kärnten die theoretischen Inhalte rund um die Tauchphysik und -medizin, Gerätekunde und den Einsatzdienst inkl. Tauchrichtlinien. Der Kurs startete mit 17 Anwärtern für den Grundtauchschein (GTS) und 3 für den Leistungstauchschein (LTS). Die Teilnehmer haben bereits vor Kursantritt privat eine Tauchausbildung absolviert und haben mit dem entsprechenden Brevet bereits Vorkenntnisse. Bis zum Prüfungstermin war u.a. noch die erforderliche Praxis inkl. definierter UW-Stunden nachzuweisen. Im Wege des „Cross-over-Prinzips“ ist es möglich, mit einer Prüfung die Qualifikation ÖWR-Taucher in der jeweiligen Stufe zu werden.
Am 14. August stand dann der erste Teil der Tauchprüfung in Cap Wörth an, zu der insgesamt 11 Anwärter antraten. Der Tag begann früh morgens mit einem Leistungstest als Einstiegsvoraussetzung. Dabei galt es eine Strecke von 500 Metern in 10 Minuten (GTS) bzw. 300 Metern in 4:30 Minuten (LTS) mit ABC-Ausrüstung schnorchelnd zurückzulegen. In weiterer Folge mussten die Teilnehmer ihre Fähigkeiten in den ABC-Disziplinen unter Beweis stellen: u.a. 35 m bzw. 40 m Streckentauchen, 45 bzw. 60 Sek. Zeittauchen oder Tieftauchen. Auch das Bergen eines „bewusstlosen“ Gerätetaucher aus der Tiefe war ein Prüfungskriterium. Nachmittags stand die theoretische Prüfung in den Bereichen Tauchphysik, Tauchmedizin, Gerätekunde und Einsatzdienst/Richtlinien am Programm. Die Anwärter für den Leistungstauchschein absolvierten zusätzlich noch einen Tauchgang mit Leinenanwendung.
Nach dem ersten Prüfungsteil folgte am 15. August, 4. bzw. 5. September dann die praktische Prüfung, die in Döbriach am Millstätter See ausgerichtet wurde. Nach der Einteilung der Prüflinge in Buddy-Teams (zwei Taucher), denen jeweils ein ÖWR-Tauchlehrer zugeordnet wurde, startete der erste Prüfungstauchgang, der sogenannte „assistierte Aufstieg“. Dabei muss der „in Not geratene“ Taucher von seinem Partner aus zirka 15 Meter Tiefe (GTS) bei kontrollierter Aufstiegsgeschwindigkeit und einem Sicherheitsstopp zwischen 3 und 6 Metern an die Oberfläche gebracht werden. Anschließend erfolgt die Rettung ans Ufer sowie die lebensrettenden Sofortmaßnahmen inkl. Sauerstoffgabe, die an einer Reanimationspuppe simuliert wurden. Der zweite Prüfungstauchgang beinhaltete die Themen Gruppenführung, Unterwassernavigation und das Ausführen der Wechselatmung. Dabei wird wechselweise aus nur einem Atemregler geatmet. Diese Übung wurde aufgrund der COVID-Schutzbestimmungen ebenfalls realitätsnah simuliert. Vor dem Auftauchen setzten die Taucher noch eine Markierungsboje.
Im Zuge des Prüfungstages schulten die Tauchausbilder auch die verschiedensten Suchmethoden. Bei Suchaktionen ist es wichtig, Suchsektionen beispielsweise rasterartig einzuteilen, um keinen Bereich auszulassen. Für die Unterwasser-Flächensuche stehen je nach örtlicher Gegebenheit bzw. Einsatzszenario verschiedene Methoden zur Verfügung.
Der Landesreferent für Tauchen sowie die gesamte Tauchausbildungskommission gratuliert den 8 neuen ÖWR-Tauchern, die den ÖWR-Grundtauchschein erfolgreich absolviert haben, recht herzlich zur bestandenen Prüfung. Stets gut Luft!


Am Sonntag, den 12. September erfolgten dann die feierliche Brevet-Übergabe und ein gemeinsamer Abschlusstauchgang im Millstätter See.