Die wesentliche Tätigkeit der ÖWR im Bereich Schwimmen und Rettungsschwimmen wird durch ihr Motto „Jeder Nichtschwimmer ein Schwimmer – jeder Schwimmer ein Rettungsschwimmer“ widergespiegelt. Das Referat bietet verschiedene Ausbildungsmaßnahmen an, die der Prävention von Ertrinkungsunfällen dienen und das Schwimmen und Rettungsschwimmen, sowohl als Breitenausbildung für die Öffentlichkeit, als auch als Grundlage für die Einsatzkräfte der Wasserrettung etablieren sollen.
Zentraler Punkt der Schwimmausbildung ist zunächst das Anfängerschwimmen, das hauptsächlich (aber nicht nur) im Kinderbereich Anwendung findet. Hierbei ist das Ziel, Nichtschwimmer mit dem Element Wasser vertraut zu machen und den Grundstein für sicheren Badespaß zu legen. Großer Wert wird dabei darauf gelegt, das Element Wasser kennenzulernen, die Angst davor zu überwinden und Erfahrungen mit der neuen Umgebung zu sammeln. Beim Erlernen der Schwimmtechniken spielen auch die Baderegeln als Verhaltens- und Sicherheitsregeln im Wasser eine wesentliche Rolle.
Um die grundlegenden Schwimmkenntnisse zu festigen und auszubauen, bietet die ÖWR verschiedene Kurse für fortgeschrittene Schwimmer an. Die dazugehörigen Prüfungsstufen sind in den Österreichischen Schwimmabzeichen (ÖSA) festgelegt und gliedern sich in die Prüfungsstufen „Früh-“, Frei-“, „Fahrten-“ und „Allroundschwimmer“. Zentrale Elemente stellen dabei das Dauerschwimmen, Springen und Tauchen dar, wobei in allen Bereichen Wert auf die korrekte Technik gelegt wird.
Ebenso, wie Erste-Hilfe-Kurse in Österreich der breiten Öffentlichkeit zugänglich sind, stellen Rettungsschwimmkurse der ÖWR, die nach den Bestimmungen der Österreichischen Rettungsschwimmabzeichen (ÖRSA) abgehalten werden, die Breitenausbildung im Bereich der Wasserrettung dar. Hierbei wird beim „Helfer-“, „Retter-“ und „Lifesaver“-Schein im Detail auf die Maßnahmen und Gefahren bei der Rettung in Not geratener Menschen eingegangen. Großer Wert wird dabei auf Prävention, sowie auf den Selbstschutz bei Hilfsaktionen und die Verwendung von Rettungsgeräten gelegt. Um die Thematik auch Kindern frühzeitig näherzubringen, wurde in der ÖWR der Juniorretter als Vorstufe zur klassischen Rettungsschwimmausbildung eingeführt.
Während der Rettungsschwimmkurs eine Breitenausbildung darstellt, bildet er auch innerhalb der ÖWR eine wichtige Grundlage. Zusammen mit anderen Ausbildungen, die für den Wasserretter im täglichen Dienst- und Einsatzbetrieb nötig sind (dazu gehören Funk, Knoten, Erste Hilfe Schwimm- und Schnorcheltechnik, etc.) wird in Kärnten die Einsatzkraft definiert. Diese ist Voraussetzung für jede weiterführende Ausbildung in der ÖWR. Absolventen der Einsatzkraft stehen alle Türen für Ausbildungen in den Fachbereichen Tauchen, Fließ-/Wildwasser, Nautik, usw. offen.
Die Tätigkeit der ÖWR im Referat Schwimmen und Rettungsschwimmen umfasst darüber hinaus auch die Aus- und Weiterbildung unserer Ausbilder. In einem modulares System werden jährlich aktive Einsatzkräfte der ÖWR in Kärnten durch den Landesverband zu Schwimmlehrern ausgebildet und erhalten anschließend die Berechtigung, Kurse im Anfängerschwimmen durchzuführen und Schwimmscheine nach den ÖSA abzunehmen. Ebenso werden regelmäßig aktive Schwimmlehrer auf die intensive Ausbildung zum Rettungsschwimmlehrer, die höchste Ausbildungsstufe im Schwimmen und Rettungsschwimmen, vorbereitet.
Der Bereich Schwimmen und Rettungsschwimmen bildet somit eine wesentliche Säule der ÖWR, auf der viele weiterführende Ausbildungen aufbauen. Schlussendlich ist es das Ziel, die Bevölkerung im Schwimmen und Rettungsschwimmen zu unterrichten und künftigen Einsatzkräften wichtige Kompetenzen für ihre Tätigkeiten als Wasserretter zu vermitteln. Sie können dadurch zahlreiche Tätigkeiten im Dienst- und Einsatzbetrieb ausführen und sind ein essentieller Bestandteil der Einsatzmannschaft der ÖWR. Um diese Ziele zu erreichen, werden jährlich tausende Ausbilderstunden in den Einsatzstellen der ÖWR in Kärnten aufgewendet.