Die aktuell milden Temperaturen bzw. das Tauwetter führten zur Sperre einiger bereits bestehenden Natureisflächen. Die Stabilität des Eises ist nicht mehr ausreichend gegeben. Es besteht Einbruchsgefahr!

Tauwetter und verschiedene Umwelteinflüsse beeinflussen die Eisbildung.

Grundsätzlich warnt die Wasserrettung stets vor dem Betreten von nicht freigegebenen Eisflächen. Im Gegensatz zu betreuten Eisflächen, ist Eislaufen auf nicht betreuten Natureisflächen mit schwer abschätzbaren Risiken verbunden. Zuflüsse, Quellen, Wasserpflanzen, Ufernähe, Unterschiedliche Intensität der Sonneneinstrahlung oder auch Stege (mit Enteisungsanlagen) und die Witterung an sich beeinflussen die Eisbildung bzw. die Qualität des Eises. Kerneis (umgangssprachlich Spiegeleis), also langsam gewachsenes Eis, ohne jegliche Einschlüsse und Einfluss von Schnee- und Schneeregen, bietet die beste Grundlage für eine tragfähige Natureisfläche. Mischeis und schneebedeckte Eisflächen weisen eine reduzierte Tragfähigkeit auf. Zahlreiche Seen werden von Eislaufvereinen betreut und wenn möglich, entsprechend freigegeben. Die Eismeister haben hohe Erfahrungswerte zur Beurteilung der Kriterien. Wir appellieren daher die einschlägigen Sicherheits-/Verhaltenshinweise einzuhalten. Dennoch besteht auf Natureisflächen aber immer ein gewisses Restrisiko.

Was tun, wenn…

Ein Eiseinbruch kann für den Betroffenen, etwaige Ersthelfer oder Einsatzkräfte große Gefahren bedeuten. Das eiskalte Wasser verursacht einen Schock sowie eine extreme thermische Belastung, welche durch Sprühnässe und gegebenenfalls Wind noch weiter verstärkt wird. Der Wärmeverlust im Wasser ist etwa 30 Mal höher als an Land. Folgen sind schnelle Erschöpfung und eintretende Bewegungsunfähigkeit. Daher fällt es schwerer einen Hilferuf abzusetzen, eine Selbstrettung durchzuführen oder sich einfach am Eis festzuhalten.

Im Ernstfall geht es um Minuten. Es besteht nur ein kurzes Zeitfenster für eine erfolgreiche Rettung. Wichtig ist, sofort den Notruf (144/130) abzusetzen, bevor man selbst eine Rettungsaktion wagt. Es gilt stets der Grundsatz „Selbstschutz vor Fremdschutz“. Vor allem in der Nähe des Eislochs und dort, wo das Eis brüchig ist, sollte man sein Gewicht möglichst breit auf der Eisfläche verteilen – hinlegen, sich liegend der Einbruchsstelle nähern. Der direkte Kontakt zum Eingebrochenen muss unbedingt vermieden werden. Es empfiehlt sich, einen Gegenstand (Seil, Jacke, Ast etc.) zu reichen, woran sich die Person im Wasser festhalten und im besten Fall herausziehen kann. Rettungsringe, Schneestangen, (Abschlepp-) Seile oder Bretter können auch gut für eine behelfsmäßige Rettung verwendet werden.

Ist man selbst eingebrochen, sollte man laut um Hilfe rufen und versuchen, sich selbst aus der gefährlichen Situation zu befreien. Wichtig ist, den Selbstrettungsversuch in Richtung des bereits zurückgelegten Weges zu versuchen. Dort war die Tragfähigkeit des Eises ja gegeben. Hilfreich sind dabei auch eine Schwimmweste, spitze Gegenstände wie Schraubenzieher oder eigens entwickelte Eisdornen (Isdubbar) zur Selbstrettung, mit denen man Halt im Eis findet und sich aus dem Wasser ziehen kann.

Gut ausgerüstet und speziell geschult

Die Einsatzkräfte der Wasserrettung sind für solche Eisrettungseinsätze speziell ausgebildet und ausgerüstet. Die Vorgehensweise wird auch stets trainiert, damit im Einsatz alle Handgriffe sitzen. Zur Standardausrüstung zählen vor allem ein Kälteschutzanzug sowie verschiedene Gerätschaften für die Rettung und Bergung. Zum Einsatz kommen beispielsweise Wurfsack, Eisrettungsboote, aufblasbare Eisretter für den Schnelleinsatz, Spineboard und Korbtrage. Dennoch benötigen die Einsatzkräfte auch immer eine gewisse Zeit bis zum Unglücksort. Beachtet man die Hinweise und hält sich an Freigaben, kann womöglich Schlimmeres verhindert werden.

Auskünfte zu den betreuten und freigegebenen Eisflächen findet man online bzw. beim jeweiligen Eislaufverein:

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