ÄGIR 2024 – Großübung des Bundeswasserrettungszugs startet

Heute in den frühen Morgenstunden sind 25 speziell ausgebildete Mitglieder der ÖWR Kärnten mit sechs Fahrzeuggespannen zu einer großangelegte Übung des Bundeswasserrettungszugs nach Tirol abgerückt. Damit sind auch die Kärntner Wasserretter bestens für zu künftige Katastrophenhilfseinsätze im In- und EU-Ausland gerüstet. Die Großübung ist auch Bestandteil der EU-Zertifizierung zum FRB-Modul (Anm.: Flood Rescue Using Boat) ist.

Im Rahmen der Übung werden sämtliche Abläufe eines internationalen Einsatzes durchgespielt. Dies umfasst u.a. die geordnete Anreise zum Einsatzort, Grenzformalitäten, Aufbau des Camps am Einsatzort, Zusammenarbeit mit den Organisationen und Behörden vor Ort, Rettung und Erstversorgung der betroffenen Personen, Selbstversorgung der eingesetzten Kräfte. Am frühen Freitag morgen wurde die Kärntner Einheit von Landesleiter Mag. Markus Bräuhaupt in Faak am See in den „internationalen Einsatz“ verabschiedet.

Kärntens Wasserretter im internationalen Einsatz

Bereits im Jahr 2014 stand die ÖWR Kärnten mit Kollegen der anderen Bundesländer bei einem großen Hochwasser in Bosnien – Herzegowina im Einsatz. Damals konnte man vor Ort qualifizierte Hilfe leisten und auch wertvolle Erkenntnisse sammeln. Darauf hin wurde der Katastrophenhilfsdienst bei der ÖWR sukzessive ausgebaut und es entwickelte sich eine schlagkräftige Einheit, die in den letzten Jahren auch in Kärnten bei Elementarereignissen zum Einsatz kam.

Umfangreiche Ausbildung

Neben der erweiterten Grundausbildung sind diese Wasserretter:innen besonders in den Bereichen Strömungsrettung, Seiltechnik und im Umgang mit der luftunterstützten Wasserrettung – gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres (BMI), Flugpolizei – geschult. Neben den ohnehin spezialisierten Ausbildungen im Wasserrettungsdienst, werden die Mitglieder des Katastrophenhilfsdienstes in zusätzlichen Schulungen auf einen mehrtätigen Auslandseinsatz vorbereitet. Mannschaft sowie Gerät sind vordefiniert und auch die Führungsstruktur ist über die ÖWR-Landesverbände hin vereinheitlicht worden, um auch internationalen Standards zu entsprechen.

EU-Zertifizierung als FRB-Modul

Derzeit befindet sich die Österreichische Wasserrettung mitten im Zertifizierungsprozess, um im Rahmen des Civil Protection Mechanism der Europäischen Union tätig werden zu können. Die EU koordiniert über das BMI die notwendigen Module, sollte ein betroffener (Mitglieds-) Staat eine Katastrophe mit den eigenen Einheiten nicht mehr allein bewältigen können. Das Modul setzt sich aus mehreren Boots- und Strömungsrettungseinheiten zusammen, die sich zudem vor Ort selbst versorgen können und eine Führungseinheit besitzt, welche dann unter der Leitung der EU mit den Behörden vor Ort kooperiert.

Großübung in Tirol

Einer der letzten Schritte zur endgültigen Zertifizierung ist eine großangelegte Übung am bevorstehenden Wochenende im Tiroler Unterland, bei dem es drei Tage lang verschiedenste Szenarien abzuarbeiten gilt. Mehr als 300 Personen werden an der Übung beteiligt sein, bei dem die 70 ÖWR-Einsatzkräfte zählende Einheit (im Realeinsatz sind es rund 40) beübt werden. Neben der Evakuierung von Personen mit Booten, werden die Wasserretter auch Rettungen mit Hubschraubern durchführen. Sie kommen aus Salzburg, Vorarlberg, Wien, Tirol und Kärnten, wobei Kärnten nicht nur das größte Kontingent stellt (rund ein Drittel), sondern auch das Führungsmodul.

Ziel ist es möglichst viel Know-how zu erwerben, um gut für mögliche Katastrophenhilfseinsätze gerüstet zu sein und auch im eigenen Bundesland im Notfall noch schlagkräftiger zu werden.


Faktenbox | In der Österreichischen Wasserrettung wird diese Spezialeinheit zum sog. Fakten Bundeswasserrettungszug, kurz BWRZ, zusammengefasst. Hier die Fakten zum BWRZ:

  • Ausrüstung, Fahrzeuge und Mannschaft aus den ÖWR-Landesverbänden Kärnten, Salzburg, Tirol, Wien und Vorarlberg.
  • 197 ehrenamtliche/freiwillige Mitglieder, in den Einsatz gehen rund 40
  • 11 Fahrzeuge (darunter Mannschaftsfahrzeuge, Boote und Anhänger)
  • Ausrüstung (Auswahl): Zelte, Notstromaggregate, Feldküche, Sanitäranlagen, Boote, Tauchequipment
  • Abzeichen der FRB-Einheit des Bundeswasserrettungszugs:

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