Hochwasser in Kärnten – Tag 1

Nahezu in ganz Kärnten sind die Einsatzkräfte wegen der starken Niederschläge bzw. den Unwettern in Alarmbereitschaft, so auch rund 150 Wasserretter.15:20 Uhr

Die seit gestern bestehende Bereitschaft bleibt weiterhin bestehen, da in gewissen Gebieten des Landes ein 30-jähriges Hochwasser (HQ30) erwartet wird, manche Flüsse schon Hochwasser führen und teilweise bereits über die Ufer treten. Heute fand eine weitere Besprechung des Landeskoordinationsausschusses statt, bei dem auch die Wasserrettung vertreten war. Auf Anforderung der Bezirkskrisenstäbe Spittal/Drau und Wolfsberg wurden in weiterer Folge erste Wasserrettungseinheiten direkt in die Einsatzgebiete verlegt, um im Ernstfall rasch helfend eingreifen zu können. Aktuell sind im Bezirk Spittal Wasserretter des Landeswasserrettungszuges (Anm.: ÖWR-Katastrophenhilfseinheit) mit vier Einsatzbooten und weiterem Gerät für die Versorgung und eine mögliche Evakuierung vertreten. Im Unterkärntner Raum, vor allem im Bereich von Lavamünd, sind Wasserretter ebenfalls direkt vor Ort und mit drei Rettungsbooten einsatzbereit. Neben möglichen Hochwasser-Rettungsmaßnahmen stellt die Wasserrettung auch die Sicherheit der anderen Einsatzkräfte vor Ort sicher. Die Einsatzleitung des Landeswasserrettungszuges wurde heute Vormittag ebenfalls aktiviert und ist rund um die Uhr besetzt. Alle Informationen laufen dort zusammen, werden verarbeitet und an die Kommandanten vor Ort weitergegeben. Jene Einsatzkräfte, die sich direkt in den gefährdeten Gebieten befinden, sind auch den ganzen Tag bzw. die ganze Nacht in Bereitschaft und einsatzbereit. In den Krisenstäben der örtlichen Behörden sind auch Einsatzleiter der Wasserrettung als Verbindungsorgane vertreten.16:30

Am Nachmittag (15:15 Uhr) hat die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) für Lavamünd Zivilschutzalarm ausgelöst. Der Alarm gelte als Vorwarnung für die ortsansässige Bevölkerung. Rund 65 betroffene Personen, im Bereich des Drauspitzes, werden evakuiert. Am Abend überzeugen sich Landeshauptmann Dr. Kaiser und Landesrat Ing. Fellner von der Situation.21:00

Im Oberen Drau- und Mölltal wurde Zivilschutzalarm ausgegeben. Aufgrund des Fönsturm besteht die Gefahr von herumfliegenden Gegenständen. Umgefallene Bäume führen zu Stromausfällen. Die Einsatzkräfte befinden sich in höchster Alarmbereitschaft oder sind bereits umfangreich im Einsatz. Jene Wasserretter, die vor Ort in den Gefahrenzonen sind, erkunden die Gebiete genau, um für mögliche Evakuierungen bestens vorbereitet zu sein.22:30

Die Drau erreicht in Villach einen neuen Höchststand. Sämtliche Wege stehen bereits unter Wasser. In Möllbrücke steigt der Wasserstand bedrohlich. Vorerst zeigen die Schutzmaßnahmen Wirkung. Kurz vor Mitternacht tagen wieder die Krisenstäbe und besprechen das Vorgehen in der Nacht. Aufgrund des Unwetters kommt es zu Beeinträchtigungen im Bahn- und Straßenverkehr. Brücken und Teilstrecken mussten aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Die ZAMG erwartet für heute Abend weitere starke Regenfälle mit Gewittern. Die Niederschlagsmengen werden mit 100-150 Liter pro Quadratmeter werden prognostiziert. Zur Sicherheit sollen zwischen 18:00 und 00:00 Uhr die Häuser nicht verlassen werden, da mitunter starke Sturmböen erwartet werden. Zudem ersucht die Landespolizeidirektion von unnötigen Fahrten in die Hochwassergebiete Abstand zu nehmen und sich an die Anweisungen der Einsatzkräfte zu halten.

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Weblinks:

Der Einsatz- und Krisenstab nahm in Unterkärnten am Vormittag die Lage in Augenschein.


Gerätschaften und Einsatzpersonal sind vor Ort und einsatzbereit (hier: Lavamünd)
Wasserretter der ÖWR-Region Ossiacher See versammelten sich zur Einsatzbesprechung bei der ÖWR-Einsatzstelle Faak und verlegten dann in den Bezirk Spittal/Drau.

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