Zwischen 26. und 28. April 2019 fand der diesjährige Fließwasserretter-Kurs des Landesverbandes Kärnten statt. Über 20 Rettungsschwimmer aus zahlreichen ÖWR-Einsatzstellen stellten sich dieser Spezialausbildung und nahmen am dreitägigen Kurs teil.

Nachdem die Anwärter im Vorfeld durch die Referenten ihrer Einsatzstelle instruiert wurden, versammelte man sich am Freitagmorgen bei der ÖWR-Einsatzstelle Faaker See. Nach Klärung der organisatorischen und logistischen Punkte sowie der Truppeinteilung stand als erstes eine genaue Material- und Ausrüstungskontrolle auf der Tagesordnung. Im anschließenden Vortrag über Gewässerkunde wurden u.a. Strömungslehre, Flussmorphologie und Gefahren im Fließ-/Wildwasser vermittelt. Das wichtigste Rettungsgerät der Fließwasserretter ist der sog. Wurfsack. Im Gemeindestandbad Faak erfolgte ein Trockentraining um die Handhabung und Treffsicherheit zu üben. Nachmittags verlegte man nach Müllnern an die Gail, wo der Abschnitt bis zu den Grillplätzen Höhe Villach-Auen als Übungsgebiet fungierte. Abends präsentierte der Landesreferent für Wildwasser, Michael Siter MA, den Kursteilnehmern die Wildwasser-Richtlinien sowie wichtige Verhaltensweisen im Einsatzdienst. Des Weiteren berichteten die Mitglieder von der Ausbildungskommission von ihren Erfahrungen bei vergangenen Einsätzen.

Am Samstagmorgen ging es gleich weiter mit dem Programm. Als Trainingsort fungierte eine nahegelegene Schottergrube. Schwerpunkt des Vormittages waren erneut die Handhabung des Wurfsackes, Umgang und Anwendung der Schleifkorbtrage sowie seiltechnische Übungen im Gelände. Nach der Stärkung zu Mittag ging es ins Mölltal, da die Gail aufgrund der nächtlichen Niederschläge einen zu hohen Wasserstand für die Durchführung der Übungen aufwies. Bei den einzelnen Stationen auf der Möll vermittelten die Ausbilder vor allem die verschiedenen Rettungstechniken (Personenrettung mittels Wurfsack, freies und gesichertes Retten) sowie das liniengerechte Schwimmen im fließenden Gewässer. Nach dem fordernden Nachmittag stand am Abend noch eine nächtliche Bootsübung auf Gail und Drau Höhe Gailspitz am Programm. Die zukünftigen Fließwasserretter mussten unter Aufsicht der erfahrenen Schiffsführer eigenständig verschiedene Aufgaben lösen. Dunkelheit und Kälte waren dabei wesentlich erschwerende Faktoren.

Der Sonntag fungierte als Prüfungstag. Nach wenigen Stunden Schlaf war der erste Programmpunkt eine schriftliche Wissensüberprüfung im Faaker Feuerwehrhaus. Dabei mussten die Kursteilnehmer ihre erlernten, theoretischen Kenntnisse unter Beweis stellen. Im Anschluss ging es mit den Einsatzfahrzeugen durch Regen und Schneefall wieder nach Kleindorf (Gemeinde Flattach / Bezirk Spittal an der Drau) an die Möll zur Wildwasserarena. Flussabwärts wurden die einzelnen Prüfungsstationen eingerichtet, die die Trupps passieren und abarbeiten mussten. So wurden die Kenntnisse und Fähigkeiten im Wildwasserschwimmen, freien und gesicherten Retten, gesicherten Abgehen im steilen Gelände sowie in der Personenrettung mittels Wurfsack geprüft. Des Weiteren mussten die Kursteilnehmer eine Person mittels Schleifkorbtrage über eine Böschung bergen und ihr Know-how in der Knotenkunde unter Beweis stellen.

Nachdem man wieder zurück nach Faak am See kehrte, erfolgte die Urkunden- und Abzeichenverleihung durch Landesleiter Bruno Rassinger und den Landeswildwasserreferenten. Mit dem dreitätigen Kurs wurde den Teilnehmern das „Grundgerüst“ vermittelt, welches einen Fließwasserretter auszeichnet. Um die Fähigkeiten zu perfektionieren und die nötige Routine zu erlangen, müssen noch weitere Trainings- und Übungseinheiten in den ÖWR-Einsatzstellen erfolgen. Denn: „Wer rastet, der rostet“.

Wir gratulieren allen Einsatzkräften recht herzlich, die die Spezialausbildung zum Fließwasserretter positiv absolvieren konnten und wünschen alles Gute sowie eine unfallfreie Zeit im „wilden Wasser“. Ein Besonderer Dank gebührt die Wildwasser-Ausbildungs- und Prüfungskommission sowie den Truppführern und all jenen, die im Hintergrund gearbeitet haben, um diesen aufwändigen Kurs zu ermöglichen. An das Versorgungsteam des Landeswasserrettungszuges ergeht ein herzliches Dankeschön für die ausgezeichnete Verköstigung während des Kurses. Für das Zur-Verfügung-Stellen der Räumlichkeiten sowie des Übungsgebietes danken wir der Freiwilligen Feuerwehr Faak am See und dem Baumeister Ing. Herbert Smoliner (Schottergrube).

Weitere Bilder vom Fließwasserretter-Kurs 2019 finden Sie im Fotoportal Flickr.

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