Zivilschutzalarm: Gemeinde Treffen und Arriach von Hochwasser und Murenabgängen betroffen – Kärntner Wasserretter im Hochwasser-Einsatz

Die Unwetter, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vor allem auf den Mittelkärntner Raum trafen und starke Regenfälle mit sich brachten, führten in den beiden Gemeinden zur Katastrophe. Bereits gegen 2:30 Uhr musste die örtliche Feuerwehr Keller auspumpen und gegen die Wassermassen kämpfen. Die Situation verschlimmerte sich allerdings zunehmend und schließlich musste auch Zivilschutzalarm ausgelöst werden. Sämtliche Bäche traten über die Ufer und verwandelten sich zu reißenden Flüssen und Schlammlawinen.

Kurz vor 5:00 Uhr wurden auch Einsatzkräfte der Wasserrettung aus der Region Ossiacher See alarmiert. Zu Tagesanbruch konnte das erste Ausmaß der Vermurungen überblickt werden. Der Polizeihubschrauber startete Erkundigungsflüge, Einsatzkräfte der Wasserrettung, Bergrettung, Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes rückten an. In weiterer Folge nahm der behördlicher Krisenstab seine Arbeit auf und koordinierte die Kräfte vor Ort. Aufgrund des unermesslichen Ausmaßes der Schadens- und Gefahrenlage erfolgte die Nachalarmierung weiterer Kräfte der Wasserrettung. Der Landeswasserrettungszug, eine Spezialeinheit der ÖWR, die speziell für Hochwasser- und Katastrophenschutzeinsätze ausgebildet ist, rückte an. Insgesamt war die ÖWR Kärnten mit 80 Einsatzkräften vor Ort, um den Bewohnern des Krisengebiets zu helfen.

Die Hauptaufgaben der Wasserrettung waren u.a. das Evakuieren und Retten von Personen – gemeinsam mit der Bergrettung und Alpinpolizei auch über den Luftweg – die Suche nach Vermissten sowie das Bergen von Tieren und Sachgütern aus dem Gefahrenbereich. Zudem erfolgten auch diverse Unterstützungsleistungen für andere Einsatzorganisationen und die Absicherung von Besichtigungstätigkeiten der Bezirksverwaltungsbehörde und Sachverständigen. Die Suche nach Fahrzeugen in den hochwasserführenden Bachbetten und nach ggf. eingeklemmten Personen war ebenfalls abzuwickeln wie auch die Evakuierung von Personen im Campingbad Annenheim am Ossiacher See.

Das Straßennetz wurde stark beschädigt, Brücken wurden teilweise weggerissen, Wege sind unpassierbar, Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten. Das Schadensausmaß an der Infrastruktur und den Gebäude in den betroffenen Orten ist aktuell noch nicht abschätzbar. Bedauerlicherweise kam eine Person im Zuge des Unwetters ums Leben. Ein 82-Jähriger wurde in der Nacht von den Geröllmassen mitgerissen und konnte von den Einsatzkräften tagsüber rund 300 Meter entfernt nur mehr tot geborgen werden. Eine zweite vermisste Person meldete sich später glücklicherweise unverletzt selbst. Bei den Einsatzkräften gab es keine Verletzten zu beklagen. Alle Organisationen haben ihr bestes gegeben, um entsprechend zu helfen und das Leid vor Ort zu lindern. In den nächsten Tagen wird sich u.a. das Österr. Bundesheer um die zumindest provisorische Wiederherstellung der Versorgungswegen bemühen. Mit schwerem Gerät werden zudem die Ortschaften von Geröll, Schlamm und mitgeschwemmten Holz befreit.

Am 30. Juni stehen weiterhin Einsatzteams der Berg- und Wasserrettung mit Alpinpolizisten bereit, die im Ernstfall mit dem Polizeihubschrauber zu den Einsatzorten eingeflogen werden. Danke für die ausgezeichnete Zusammenarbeit unter den verschiedenen Organisationen und Dankeschön an den SPAR Markt in Treffen für die Unterstützung.

Wir hoffen, dass sich die Lage bald bessert und wünschen allen Betroffenen viel Kraft!

Medienberichte:

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